Beiträge von Götterbote

    Zitat

    Sind wir hier die einzigen die bissel rechnen und tüfteln wollen? Was ist mit den Männern, sie sind doch meist besser in Mathe?


    Wer meine Schreibfehler findet, darf sie behalten.

    Wer meine Mathe-Fehler findet, darf sie behalten.

    Also den Film werde ich auf keinen Fall mir jemals nochmal anschauen. :mmm:

    Das freut mich.

    Ich fand den schon immer blöde, vom Trailer her, denn so was tue ich mir auch nicht an. Da stimmte gar nichts! Schon der Plot ist eine Zumutung. Dann der blöde Trabi-Kult und manche Darsteller kann ich nicht sehen. Schon die Sprache und .... Es spricht Bände, wenn das Gesamtpaket bei manchen Ostdeutschen ankam. Sie lassen sich vorführen. :lipssealed:

    Oh, danke, Götterbote! :thumbup: Da kann ich auch was beisteuern, wenn auch nicht genaus so. Handy in unserem Sinn gibt es nämlich im englischsprachigen Raum nicht. Dort heißt es mobile phone. Das Wort selbst gibt es allerdings, nur wird es anders verwendet.

    Das ist einer der Klassiker. Und mobile phone heisst es auch nur im britischen Englisch. Bei den Amis heißt es cell phone...

    Ich lag heute den ganzen Tag rasend auf der Autobahn und habe morgen gleich einen Arzttermin. Wann soll man da was aufs Papier klecksen?:thinking:


    Wie ich neulich schon anmerkte, sehe ich solche Filme 100x lieber als irgendwelche Krimis, von anderen Filmen ganz zu schweigen. Irgendwie hat er mich an Weißensee aus der ARD erinnert, weil beide Reihen eben nicht ohne die üblichen Extreme auskommen. In den Drehbüchern muss eben immer einer aus der Familie ein "100%iger" und mindestens einer muss ein Rechtsextremer sein oder werden.


    Ich wünschte mir mal eine Darstellung des "gemeinen DDR-Bürgers", der kein hochrangiger Angehöriger der Funktionselite war, kein Parteinik, kein Stasi, kein KOKO-Angehöriger, kein Aktivist wie die Bürgerrechtler, der keine Konflikte auszutragen hatte, kein Extremer eben - aber das wäre dramaturgisch bestimmt schwer zu bewerkstelligen ohne in gähnende Langeweile zu münden. Aber das waren doch die meisten, die eben nicht in Berlin wohnten, nicht schnell mal "rüber" konnten noch während der Arbeitszeit, sondern ihr stinknormales, unaufgeregtes Leben gelebt haben. Ich vermute mal, dass sich viele Ostdeutsche in dem Film nicht wiedererkannt haben. Zu weit weg war er eben vom Leben der meisten.


    Erstmalig wurde aber die KoKO in den Blick genommen. Das war eine Lücke in den bisherigen Darstellungen. Menschen glauben ja den Regierungen so wenig, wie wir heute fast jeden Tag lesen oder hören müssen. Ich neige fast dazu, diese Mythen von den Stasi-Milliarden, den SED-Milliarden, den KOKO-Milliarden auch nicht zu glauben. Und dann noch als letztes Bild im Film das leidige Klischee vom Leben unter Palmen mit einem Sundowner in der Hand. Wer glaubt denn so was und wer würde das wollen? Geht da nicht ein bisschen mehr Realismus?


    Der Film hatte aber eindrucksvolle Bilder. Ganz stark die kurze Sequenz, als die Bürgerbewegten beflissen ihre paar selbstgedruckten Wahlzettel austeilten, die keiner wollte, und auf einmal ein Van daneben anhält und Leute fertige Wahlwerbung in rauen Mengen aufstapelten. Wie im Film gesagt wurde: es geht um Macht und danach ums Geld, aber beides bedingt sich. Und hier stand mit der Allianz für Deutschland viel Macht und Geld einer geölten Parteimaschinerie dahinter. Auf den Punkt auch der Wutausbruch des Staatssekretärs im Finanzministerium, als die Schwester von Margot (Sylvia?) von Übergangsfristen, Konföderation, und einem langsamen Angleichen der Systeme faselte. DAS wollte niemand im Osten, und das hat er richtig und sehr zeitig erkannt. Da konnten die FORON-Leute aus dem Vogtland mit einem FCKW-freien Kühlschrank winken. Gekauft hat ihn nachweislich niemand. Einen Selbstmord war es sicher nicht wert.


    Sehr unglaubwürdig auch der "Konkurrenzkampf" der SED-Nomenklatura wie Günter Mittag und Gerhard Schürer und anderer Bonzen. Man muss sich nur die Parteitagsreden von Schürer anschauen. Hic Rhodus, hic salta, Herr Schürer. Aber nada, nothing, cero, niente. "Da weisse Bescheid", wie mein lieber Hape es formulierte.


    Barbara Auer war gut in ihrer Rolle als ständig qualmende Parteibonzin, die doch nur ihr eigenes Fortkommen im Blick hatte. Auer hatte zu Unrecht Skrupel, ob sie als Westdeutsche so einer Rolle gerecht werden könne. Margot war das Gegenstück vom "Jammer-Ossi", der nur auf den Staat gewartet hat. Solche Ostdeutsche gab es nämlich auch, die ihr Schicksal in die Hand genommen haben. Zugegeben, sie war privilegiert, aber allzu oft wurden auch die SED-Leute als Parolen-sabbernde Dumpfbacken hingestellt, die keinen geraden Satz herausbrächten.

    Viel könnte man noch dazu sagen, aber ich will hier nicht episch werden. Ich hatte also zu dieser Zeit ganz andere Probleme als die im Film gezeigten. Das macht aber gar nichts. Mir hat er gefallen.

    Ja, die Doku habe ich auch gesehen.


    Doch, wer wollte, wusste prinzipiell, dass da was läuft, denn wer in der Produktion gearbeitet hat, hat dieses und jenes mitbekommen oder gehört. Natürlich nicht die geheimdienstlichen und sonstigen Details. Aber natürlich hat man mitbekommen, wenn das Altstadtpflaster und alte Straßenlampen aus dem Marktplatz gerissen wurden. Bald stellte sich heraus, dass alles nach Holland oder sonstwohin verkauft wurde gegen "Devisen". Das letzte Hemd wurde verscherbelt. Das war schon frühzeitig der Offenbarungseid.

    Was bis zur Wende nicht so bekannt war, waren die Gesichter dazu, sprich Schalck-Golodkowski in persona. Den hat man dann plötzlich mal im geöffneten TV gesehen und sogar reden gehört. Das war neu. Mielke ist auch kaum öffentlich aufgetreten.


    Auch dass die Maschinenpistolen in der DDR in Lizenz hergestellt und modifiziert wurden, war denen bekannt, die gedient hatten. Was ich nicht wusste, war, dass sie mit NATO-Munition funktionierten. Ich habe ja in Bitterfeld-Wolfen gearbeitet, wusste also vom Silbersee und den ganzen Umweltsauereien. Müll aus dem Westen war bekannt. "Wo sollen die West-Berliner denn sonst hin mit ihrem Müll?" hieß es. Die Zusammensetzung, sprich Giftmüll, wurde natürlich verschwiegen.

    Wer hat heute Abend den Film im ZDF

    "Preis der Freiheit" gesehen?

    Ich habe ihn natürlich gesehen. So was lasse ich mir nie entgehen. Auch der Anfang war sehenswert.:saint:

    Ich schaue natürlich auch die weiteren Teile.

    Hat gestern von euch jemand die 80er Show von Gottschalk angeschaut? Ich hab's getan und mich trotz allem gut unterhalten gefühlt. Manche Songs von einst kann ich freilich nur noch mit Mühe hören, aber was soll's. Dafür werden manch andere Hits auf Grund der geweckten Erinnerungen zeitlos. So z.B. der hier:


    https://www.youtube.com/watch?v=raNGeq3_DtM


    Ist ja eh alles Geschmackssache. Manchmal wurde es etwas peinlich, wenn die Sänger den Ton nicht halten konnten, hier besonders Paul Young. Kann aber Tagesform-abhängig sein. Dennoch habe ich mich gefragt, ob Playback nicht mitunter besser wäre. Würde ihnen doch keinen Abbruch tun.

    Habe mir nun gestern die Maischberger zum Film noch angesehen. Es war interessant, mal die beiden "Quellen" zu hören. War für mich das erste Mal.


    Ich war entsetzt, wie banal das Leben auch für solche Quellen war und ist. Ihre Motivationslage war doch das Wichtigste und das Interessante. Und hier stellt sich heraus, dass der Ostdeutsche aus reiner Gefälligkeit und Minderwertigkeit, man muss schon sagen Unterwürfigkeit, einem alten "Freund" gegenüber zu einer Spionagetätigkeit, die es freilich für ihn nicht war - lach- bereit war. Das war selbst Maischberger zu banal, sodass sie nachfragen musste: Aber für die USA müssen Sie doch auch was übrig gehabt haben? "Ja, schon" war seine Antwort. Hier hätte man doch noch ein bisschen mehr in Erfahrung bringen müssen, auch zur Motivation der Westdeutschen.


    Ich sage nur: hört hin, was die Ostdeutschen sagen - und das bis heute! Die großen Themen wie "politische Überzeugung", wie oft kolportiert, waren es eben oft nicht, die die Menschen zum Handeln bewegt haben. Nein, in erster Linie hat auch er sich minderwertig gefühlt, wie eigentlich alle DDRler, die mit Westeuropäern zu tun hatten. Von da gibt es eine direkte Linie bei vielen Ostdeutschen bis zum heutigen Gefühl, Deutsche 2.Klasse zu sein, das gerade in den vergangenen Tagen hoch- und runterdekliniert wurde.


    So wie der Ostdeutsche das hingestellt hat: "Ja, der hat immer die Hotels und alles bezahlt und nun wollte ich auch mal 'was' zurückgeben" - und das kann dann eben auch gleich mal Militärspionage sein, klingt das fast aberwitzig, auf jeden Fall aber hochgradig naiv und egoistisch. Was für ein großer, folgenreicher Schritt für ihn, zumal er auch seine Frau mit hineingezogen hat, ohne dass sie es wusste. Und das alles aus einem Gefühl der Minderwertigkeit heraus. Und dann muss er noch von Kornblum hören, man hätte ihn gar nicht gebraucht. Das wollte er natürlich nicht so stehen lassen, musste es aber.

    Wir sollten uns keine Illusionen machen, wozu Menschen fähig sind. Das hat schon früher überrascht und wird sich auch in Zukunft zeigen.


    Aber die Westdeutsche war auch schon interessant. Die Janusköpfigkeit, die man den Ostzonalen über Jahrzehnte im Westen vorgeworfen hat, sie würden ja kein Leben haben, weil sie sich "verstellen" müssten und ihre wahre Gesinnung nicht nach außen tragen könnten, hat sie über Jahrzehnte per excellence selber vorgelebt.

    Zum Schluss sind die Menschen dann doch wieder nicht so verschieden. Mich würde wirklich interessieren, wie sich manche Westdeutsche - ganz real - unter einer Diktatur verhalten hätten, nicht nur theoretisch am Kaffeetisch.

    Hab den Film auch gesehen und mich so durchgequält, weil ich nicht wusste, worauf man eigentlich hinauswollte? So ein Film ist zwar immer besser als der 2220ste Krimi aber es mangelt den Drehbuchautoren so langsam an Stoff. Gab dieser Stoff einen passenden Plot für die Wendezeit her?

    Wen interessiert denn nun das Einzelschicksal einer von Markus Wolf protegierten Stasi-Agentin, die das Glück hatte, im Westen leben zu dürfen? Soll ich als Zuschauer nun noch Verständnis haben für eine Stasi-Tante, die sich dort nicht wohlfühlt, gar leidet und die mit der Wende kalte Füße kriegt und nicht enttarnt werden will?


    Und dann das Handwerkliche. Wer hatte denn gerade in Berlin so einfach ganz allein Zugriff auf ein teures Sportboot vom Ruderverein und konnte damit in der Frontstadt Berlin einsam übern See fahren? Bei uns in der Provinz durftest du nicht mal alleine auf dem Tennisplatz ein Netz aufspannen, um Aufschläge zu trainieren.

    Die unvermeidliche Ost-West-Beziehung der Tochter mit dem Punk war folglich schon fast klischéhaft. Ihre Löwenmähne konnte sie auch unmöglich unter so eine Mini-Perücke versteckt haben, die selbst dann nicht verrutscht, wenn sie sich im Nahkampf mit jemanden verkeilt?

    Auch die Überrumplungsaktion der "Sächsin" aus karl-marx-Stadt war doch nicht glaubwürdig für einen "Thriller". So blöd waren selbst die Frauen von Stasi-Leuten nicht. Und der Auftritt eines Stasi-Oberst in der CIA war ja an Peinlichkeit kaum zu übertreffen. Nee, nee, nee - so waren die nicht. - Ich höre hier mal auf, sonst wird's zu lang....


    Konntet ihr eigentlich die 80er-Jahre Mode noch sehen? Sie jagte mir schon vom Hingucken einen Schauer den Rücken hinunter. Dennoch: lieber solche Filme für mich als den x-ten Krimi nach dem Motto: Wo waren Sie eigentlich zur Tatzeit? Kann das jemand bezeugen?

    Danke, huppi, das ist mir bekannt. Ich frage mich nur, ob er als Dr. Dr. Adolf Hitler auch zu diesem Diktator/Verbrecher geworden wäre. Ein Dr. Goebbels stand ihm nicht viel nach.


    Hätte ihn die Wiener Kunstakademie doch zum Malerstudium zugelassen! Aber wer konnte schon ahnen, wozu dieser Gefreite fähig war!

    Es hätte keinen Unterschied gemacht, wie man an Goebbels sehen kann.

    Huppi, was ist das für eine Dankesmedaille?

    Und nun warten wir auf die, die sagen, eigentlich sind doch die ÖR das "Lügenfernsehen".

    Puh, da muss ich jetzt an mich halten, sonst schreibe ich hier was, was ich später bereue.X/