Schlamperei

Durchfälle

Durchfälle seit ca Ende April mit heftigen Bauchkrämpfen und schmerzhaften Blähungen. Zur Hausärztin. Die schickt mich zur Gastroenterolgin. Die macht Sonografie, die evtl. leicht entzündliche Prozesse im Darm aufweist. Sicherheitshalber soll auch die Bauchspeicheldrüse untersucht werden. Überweisung zum Abdomen-CT. Ich selbst tippe auf familiären Ärger, der mir auf den Darm schlägt. Es dauert seine Zeit, bis mein altes Mittel Heilerdekapseln die Durchfälle zwischenzeitlich halbwegs stoppen.

Sonografie: nüchtern durch die nördliche Stadt am frühen Morgen. Untersuchung tut nicht weh.


Die Tage danach kommt mir irgendwie die Eingebung, den Beipackzettel meines Betablockers zu lesen. Schock! Enthält Lactose, gegen die ich hochgradig allergisch bin. Ich wende mich an die Hausärztin, die das verschrieben hat und eigentlich von meiner Lactose-Intoleranz weiss. Es stellt sich heraus: Sie hat ein lactosefreies Präparat verschrieben von der Firma Stada. In den Händen halte ich ein Präparat der Firma 1a pharma, das ich jetzt seit ca 6 Wochen genommen habe. Sehr schwach meine ich mich zu erinnern, dass die Apothekerin gesagt haben könnte: „Das von Stada müsste ich erst bestellen. Das von 1a pharma ist vorrätig und billiger.“ Gewöhnlich frage ich dann nach: „ Hat auch die selbe Zusammensetzung?“ Sie scheint es bejaht zu haben. ******e! Die nicht mehr junge Apothekerin, die schon 1-3 mal bei mir was verschusselt hat, hat mir ein lactosehaltiges Präparat gegeben!

Dann erst mal CT: soll an ganz frühem Morgen stattfinden. Aus Angst, trotz Wecker zu verpennen, schlafe ich erst gegen 5 Uhr ein. Der Vorteil einer durchwachten Nacht besteht bei mir darin, dass mir unheimlich viele, supergute Gedanken kommen, die ich dann umgehend – wenngleich auch todmüde – schnell noch zu Papier bringe. Am Morgen merke ich dann allerdings auch schon mal, dass ich da auch die weniger guten Gedankenblitze aufgeschrieben habe.

Ich fahre benommen und stocknüchtern los. Sitze eine knappe Stunde im Wartezimmer, bis eine Helferin mir einen Becher und einen Krug mit 1 l Wasser reicht. Ich weise drauf hin, dass ich kein Kontrastmittel wünsche. Nein, es sei nur Wasser, damit der Darm sich entfalten kann. Auf meinen Knien ein Zettel mit einer von mir zu unterschreibenden Einverständniserklärung, dass ich vor der Untersuchung in einem persönlichen Gespräch über Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt worden und mit der Kontrastmittelgabe einverstanden bin. Ich streiche alles durch, denn weder das eine, noch das andere trifft zu. – Daraufhin holt mich ein Arzt ab und holt das persönliche Gespräch in einer Art Abstellkammer nach. Auf dem Flur warten. Die Untersuchung geht ratzfatz – viel schneller als die MRT´s, die ich schon kenne.
Manno, bin ich müde und hungrig, als ich die Praxis verlasse. Ich will mir ein Frühstückengehen gönnen, doch grade jetzt fängt es an zu regnen. Ich bin mit Sonnenbrille von zuhause aufgebrochen. In einem 1€-Shop erstehe ich einen Regenschirm für 3.-€, denn sonst kriege ich meine CT-Unterlagen nicht trocken bis zum Auto. Also kein Frühstückengehen, aber dafür ein ausführliches Frühstück zuhause mit Brötchen, Rührei, und allem, was mein Kühlschrank an Verträglichem hergibt. Dann diese Zeilen in den PC getippt – und jetzt gehe ich ins Bett und hoffe, etwas vom ausgefallenen Nachtschlaf nachholen zu können.

Was mache ich nun mit der fahrlässigen Apothekerin? Die Physiotherapeutin meinte: „In den USA würde sie auf Schmerzensgeld verklagt und Sie hätten ne Menge Geld mehr!“
Und was mache ich in Deutschland? – Immerhin hat sie mir 6 schmerzhafte Wochen verpasst und die Krankenkasse belastet mit mehreren unnützen Arztbesuchen und zwei teuren Untersuchungsmethoden…..

"Jeder malt ein andres Bild von mir, und jeder sieht nur, was er sehen will" (Mario Hené)

Meine Fotos sind mein Eigentum.


Bevor ich mich jetzt aufrege, isses mir lieber egal.

Kommentare 10

  • Zitat

    Wenn die gleichen Wirkstoffe drin sind, darf die Apotheke auch auf andere Medikamentw ausweichen.


    die wirkstoffe waren die gleichen, aber nicht die trägerstoffe - und die aus lactose vertrage ich eben gar nciht.

  • tergea, ich bin auch privat versichert und mir ist es trotzdem so ergangen, dass ich ein ähnliches Medikament erhalten habe. Wenn die gleichen Wirkstoffe drin sind, darf die Apotheke auch auf andere Medikamentw ausweichen.


    Beste Grüße und gute Genesung!

  • danke!:heart:

  • Oh, liebe tergea, dann drücke ich Dir alle Daumen, dass es Dir so schnell wie möglich besser geht! Für angemessene Worte in diesem Fall bin ich nicht die richtige - ähäm, die sind nicht druckreif... Auch wenn Du sie gut kennst, dann würde ich klipp und klar sagen, wo die Probleme liegen. Schließlich setzt sie die Gesundheit von Menschen - in diesem Fall Deine - aufs Spiel, wenn sie Medikamente empfiehlt, die nicht exakt die gleiche Zusammensetzung haben wie die verschriebenen.
    Nochmals gute Besserung!

  • Zitat

    Ich bin froh, dass es Dir wieder bessergeht!


    leider noch nicht, liebe olsveria. 6 wochen allergenzufuhr... das dauert schon noch ein bisserl, bis das ausm körper wieder raus ist. es ist also noch geduld angesagt.:mmm:


    Zitat

    Ich würde auch bei der Apothekerin nachhaken.


    wenn ich bloß wüsste, wie! die richtigen worte und so...! *keuch*
    sie war die erste hier in meiner neuen wohngegend, mit der ich kontakt hatte; zudem haben wir eine gemeinsame bekannte...


    wenn euch also angemessene ansprachen für die apothekerin einfallen - her damit!
    wäre es nicht mit solchen zusätzlichen anstrengungen verbunden: anwalt - schmerzensgeld! basta.
    aber so....? ich bin soo müde! *schnarch*

  • danke für eure lieben beiträge!


    Zitat

    ch würde meiner HÄ darauf hinweisen, etwas mehr Sorgfalt walten zu lassen, indem sie eben vermerkt "Kein Ersatzmedikament" herauszugeben.


    bei privatrezepten erübrigt sich das, da soll nur das ausgegeben werden, was drauf steht. von daher ist die HÄ korrekt gewesen.

  • Liebe tergea,
    nach all dem Bangen und schließlichem Ärger, ist wenigstens die Gewissheit tröstlich, dass der Auslöser für die Beschwerden "nur" das falsche Medikament war. Ich würde auch bei der Apothekerin nachhaken.
    Ich bin froh, dass es Dir wieder bessergeht!
    Liebe Grüße, Olsveria

  • So wie die Ärzte Kopfgeldprämien bekommen sollen für jede Einweisung ins Krankenhaus. Weil die Krankenhäuser, so ist es zumindestens in unserer Region so - nicht ausgelastet sind. Traurig, traurig. Und heute im Radio hörte ich, die Krankenkassenbeiträge sollen wieder um mindestens 1 Prozent steigen. Na prima! Frage mich, wo die vielen Überschüsse abgeblieben sind. Wo man doch noch vor 1-2 Jahren sprach.
    Mit uns können sie's halt machen. Man ist ja auf Hilfe angewiesen. Ja tergea, ich würde mich bei meiner HÄ bedanken. In der Apotheke würde es nichts bringen.
    Und..., ich würde meiner HÄ darauf hinweisen, etwas mehr Sorgfalt walten zu lassen, indem sie eben vermerkt "Kein Ersatzmedikament" herauszugeben.


    Schön das du es überstanden hast. LG von Jessy!

  • Man hat das gute Recht zusagen, man möchte nur das ausgehändigt bekommen, was auf dem Rezept steht. Und wenns sie es halt erst bestellen müssen. Oft denke ich, es ist erst einmal eine Ausrede damit der Patient schon mal abgefertigt ist und sich mit der Alternative zufrieden gibt. Ich möchte es nicht ausschließen, dass das andere Mittel in den Schubkästen liegt.
    Wenn ich bei meinen Chirugen was aufgeschrieben bekomme, schickt er mich immer geleich in die Apotheke im Kh. Wahrscheinlich können sie auch sehr gut miteinander. Und bei teueren Medikamenten ruft er sogar gleich beim Apothekenchef durch, ob er es denn dahat. Denn sonst müsste er etwas anderes verschreiben. Klingt genauso zweifelhaft.

  • Liebe tergea,


    na da haste ja was erlebt. Eigentlich geht so etwas gar nicht. Was sind das denn alles für "Fachkräfte". Zuerst verschusselt hat es -meiner Meinung nach- deine Hausärztin.
    Sie hätte auf dem Rezept den Vermerk schreiben müssen, kein Ersatzmedikament. Dies kenne ich so von meiner Mutter, weil sie auch kein anderes als ihr gewohntes Medikament verträgt.
    Somit würde ich es auch deiner HÄ mitteilen. Sie hat ja den ersten Schritt getan und kennt deinen gesundheitlichen Zustand. Ein Gespräch wäre schon ratsam, sonst könnt sein, es passiert wieder so ein Desaster. Die Apotheker sind angehalten immer die kostengünstiger Variante rauszugeben bzw. haben sie auch Verträge zum Bsp. mit Stada oder ratiopharm ect.


    Fortsetzung folg, der Text war zu lang.